Mit richtiger Planung zum passenden Fenster: Energieberatung in Alfter am 18.05.2017

Mittelalterliche Bleiglasfenster oder die Originalfenster alter Fachwerkhäuser sind nicht gerade Energiesparmodelle – das wird kaum jemanden überraschen. Doch auch manche Exemplare mit Kunststoffrahmen und Doppelverglasung tragen bereits historische Züge, wie Dipl.-Ing. Waltraud Clever, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, erklärt.

„Unbeschichtete Isolierglasfenster aus den frühen 1990er Jahren sind schon energetische Oldtimer“, sagt sie. „Die Technik dieser Fenster gab es bereits 1977.“ Damals trat die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft. Sie schrieb erstmals vor, wie viel Wärme durch neue Fenster entweichen darf. Erst 1995 wurde diese Vorgabe deutlich verschärft – und danach noch mehrfach. „Die heute erlaubten Grenzwerte sind viel niedriger. Der Verlust darf nicht einmal halb so hoch sein wie 1994“, so Clever. Technisch möglich wurden die geringeren Verluste unter anderem durch eine Metallbedampfung der Scheiben. Diese Wärmeschutzverglasung ist im Neubau längst Standard und kann die aktuellen Grenzwerte sogar noch deutlich unterschreiten. Bislang ist Clever zufolge aber nur gut jedes zweite Fenster in Deutschland mit Wärmeschutzglas ausgestattet.

Für fast alle, die noch Scheiben aus der Zeit vor 1995 haben, sei eine Modernisierung empfehlenswert, sagt Clever. Neue Fenster oder zumindest neue Gläser sparten nicht nur Heizkosten, sondern machten auch winterliche Aufenthalte in Fensternähe viel angenehmer. „Die Innenfläche ist bei Wärmeschutzverglasung einfach wärmer“, erklärt sie. Für alle, die ihre Verglasung nicht kennen, verrät die Expertin einen Trick: „Einfach im Dunkeln ein Feuerzeug vor die Scheibe halten und auf die Spiegelungen der Flamme achten. Bei Wärmeschutzverglasung ist mindestens ein Spiegelbild anders gefärbt als die restlichen.“

Bei einer Modernisierung können neben dem Wärmeschutz auch viele weitere Eigenschaften des Fensters verbessert werden, betont Clever: „Hitze-, Lärm- und Einbruchschutz, Bedienkomfort und Barrierefreiheit sind einige wichtige Punkte.“ Unterschiedliche Ansprüche in diesen Bereichen machten das passende Fenster zu einer individuellen Angelegenheit. Zudem müssten Rahmen und Glas immer gut auf den Rest des Hauses abgestimmt und fachgerecht eingebaut werden. Sonst könnten sie ihre Wirkung nicht richtig entfalten.

Individuelle Fragen rund um den Austausch und die Sanierung von Fenstern sowie zu allen anderen Energiethemen beantwortet Waltraud Clever von der Verbraucherzentrale NRW am Donnerstag, den 18. Mai von 14.00 Uhr bis 17.45 Uhr in Raum 25 im Rathaus der Gemeinde Alfter. Die Energieberatung steht allen Bürgerinnen und Bürgern aus den Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg offen. Eine Anmeldung zur Energieberatung ist erforderlich. Ansprechpartner ist der interkommunale Klimaschutzmanager Tobias Gethke unter Telefon: 02222/945-285 oder tobias.gethke@stadt-bornheim.de. Eine Beratung dauert 45 Minuten und kostet dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium nur 7,50 Euro.