Solarstrom vom eigenen Dach – Energieberatung in Rheinbach am 20. Mai 2019
Sichere Geldanlagen mit Renditen von 3,4 Prozent? Was in der heutigen Zinssituation nahezu traumhaft klingt, ist für Solarstromanlagen durchaus realistisch. Diesen Wert hat jetzt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW errechnet – für Anlagen mit 10 Kilowatt Nennleistung auf Einfamilienhäusern unter aktuellen Rahmenbedingungen. Kommt ein E-Auto dazu, können es demnach sogar 4,7 Prozent werden. „Für Hausbesitzer lohnt es sich auch 2019, in Photovoltaik zu investieren und die Dachfläche dabei voll auszunutzen. Konto und Klima profitieren gleichermaßen“, fasst Dipl.-Ing. Waltraud Clever, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale NRW zusammen. Folgende Tipps helfen dabei, mit eigenem Solarstrom das beste Ergebnis zu erzielen:
- So groß wie möglich planen: Je größer, desto besser – diese einfache Regel gilt bei der Photovoltaik über weite Strecken. Und zwar nicht nur, weil größere Anlagen mehr fürs Klima tun als kleinere. Sondern auch, weil sie über die Laufzeit von 20 Jahren viel höhere Gewinne abwerfen. Sogar ein Schritt über die Grenze von 10 Kilowatt Nennleistung kann sich lohnen, obwohl dann eine ermäßigte EEG-Umlage auf selbst verbrauchten Strom anfällt. Der Schritt darf allerdings nicht zu klein ausfallen. Hier muss bei der Planung genau gerechnet werden.
- Viel Strom direkt verbrauchen: Den größten finanziellen Vorteil bietet Strom vom Dach, wenn er direkt im Haus verbraucht wird. Dann spart er so viel Geld ein, wie dieselbe Menge Strom aus dem Netz kosten würde. Pro Kilowattstunde sind das durchschnittlich 26 Cent. Fließt eine Kilowattstunde dagegen ins allgemeine Netz, gibt es dafür nur rund 11 Cent Einspeisevergütung. Deshalb lautet die Devise: Strom möglichst dann verbrauchen, wenn die Sonne scheint! Wasch- und Spülmaschinen etwa sollten unter einem Solardach um die Mittagszeit laufen.
- Batteriespeicher nicht als Renditebringer sehen: Batteriespeicher machen Solarstrom rund um die Uhr nutzbar. Dadurch kann mehr saubere Energie im Haus oder im E-Auto verbraucht werden. Doch die Sache hat einen Haken: Die zusätzlichen Einsparungen bei den Stromkosten werden realistisch betrachtet nicht ausreichen, um die Anschaffungskosten für den Batteriespeicher auszugleichen. Zumal mit Blick auf die Lebensdauer der Batterien nach 10 bis 15 Jahren wahrscheinlich ein Austausch des Speichers ansteht, also erneut investiert werden muss. Die Rendite einer Solarstromanlage ist mit Speicher deshalb schlechter als ohne. Unterm Strich kann nach 20 Jahren sogar ein Verlust stehen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein Speicher deshalb trotz bereits deutlich gesunkener Anschaffungspreise immer noch nicht zu empfehlen. Die Batterien spielen aber für das Energiesystem der Zukunft eine wichtige Rolle. Wer heute mit einem Batteriespeicher vorangeht, investiert deshalb vor allem in das Gelingen der Energiewende.
- Preisunterschiede kennen, Angebote vergleichen: Der Preis für eine Photovoltaikanlage samt Montage kann je nach Handwerksbetrieb sehr unterschiedlich ausfallen. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Vergleich mehrerer Angebote. Denn wer überdurchschnittlich viel bezahlt, muss mit deutlich schlechteren Renditen rechnen.
Mehr Informationen rund um Solarstrom vom eigenen Dach und Antworten auf individuelle Fragen zu allen anderen Energiethemen gibt Dipl.-Ing Waltraud Clever von der Verbraucherzentrale NRW am Montag, den 20. Mai 2019, von 14.00 Uhr bis 17.45 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus der Stadt Rheinbach.
Die Energieberatung steht allen Bürgerinnen und Bürgern aus den Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg offen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ansprechpartner ist der interkommunale Klimaschutzmanager Tobias Gethke unter Telefon: 02222/945-285 oder tobias.gethke@stadt-bornheim.de. Die Beratung dauert 45 Minuten und ist kostenfrei.