Lohnt sich eine Solarstromanlage? Energieberatung in Swisttal am 13.06.2017

Strom aus einer privaten Solarstromanlage – das bedeutet Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen und ein gutes Klimagewissen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen für die Anlagen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verändert. Viele Verbraucher sind daher unsicher, ob sich eine Photovoltaikanlage noch rentiert. Waltraud Clever, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, erläutert die Voraussetzungen für eine lohnende Investition.

„Ausgangspunkt für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist zunächst der Anschaffungspreis der Anlage“, erklärt Clever. „Hier gibt es gute Nachrichten: Solarstromanlagen sind in den vergangenen Monaten nochmals günstiger geworden.“ Die Großhandelspreise sind für Solarmodule 2016 um etwa 15% gesunken. Des Weiteren ist zu klären, wie viel Geld sich mit der Anlage sparen lässt. „Jede einzelne Anlage muss sorgfältig und individuell geplant werden, damit sie zum voraussichtlichen Stromverbrauch passt“, betont Clever. Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms ist stets die rentablere Variante, da jede selbst genutzte Kilowattstunde PV-Strom nicht beim Stromanbieter gekauft werden muss.

In einem typischen Haushalt können zumeist 20 bis 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. „Dieser Anteil lässt sich deutlich erhöhen, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird“, ergänzt Clever. „Mit dem Speicher steht auch nachts oder an wolkigen Tagen Sonnenstrom zur Verfügung“.Die Preise für Batteriespeicher sind 2016 ebenfalls gesunken. Zudem gibt es für Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschuss bei der KfW. Den Tilgungszuschuss kann auch erhalten, wer bei einer bereits vorhandenen Solaranlage einen Batteriespeicher nachrüstet. Dennoch, so Clever, sollte immer im Einzelfall geprüft werden, ob sich die Anschaffung eines Speichers lohnt. Ein weiterer Faktor hinsichtlich der Rentabilität der Solarstromanlage ist der Verdienst durch den nicht selbst verbrauchten Strom. Ob eine Photovoltaikanlage sinnvoll realisiert werden kann, hängt nicht zuletzt von den Standortgegebenheiten ab. Vor der Anschaffung sollte daher genau geprüft werden, ob die Dachfläche in Bezug auf Ausrichtung, Neigung, Verschattungsfreiheit und Tragfähigkeit überhaupt für das geplante Vorhaben geeignet ist. Eine ausführliche Beratung sowie eine Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Individuelle Fragen rund um den effizienten Einsatz von Energie in privaten Haushalten sowie zu allen anderen Energiethemen beantwortet Waltraud Clever von der Verbraucherzentrale NRW am Dienstag, den 13. Juni von 14.00 Uhr bis 17.45 Uhr in Raum 46 im Rathaus der Gemeinde Swisttal. Die Energieberatung steht allen Bürgerinnen und Bürgern aus den Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg offen. Eine Anmeldung zur Energieberatung ist erforderlich. Ansprechpartner ist der interkommunale Klimaschutzmanager Tobias Gethke unter Telefon: 02222/945-285 oder tobias.gethke@stadt-bornheim.de. Eine Beratung dauert 45 Minuten und kostet dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium nur 7,50 Euro.